Manchmal wünschte ich, ich hätte jederzeit die Möglichkeit meine Gedanken zu Papier zu bringen.
Wenn ich durch die Strassen geh, mit dem einzigen Ziel, kein Ziel zu haben,
entdeckt jeder etwas anderes.
ALbula sieht die Menschen, alleine oder in Gruppen, lachend oder schweigend.
Er vergleicht sie, analysiert und bewertet.
Zodiac beobachtet die Dinge, die Wolken, die Bäume,
sie zählt die Blätter die der Wind umherwirbelt, folgt den tausend Düften.
Der Gartenzaun ist vom Alter zerfressen, ob er mal angestrichen war?
Ihre Gedanken schweifen ab, im Versuch, zu rekonstruieren, wieviele Menschen es braucht,
um den Pinsel für den ANstrich herzustellen. War er aus Holz?
Dann würde das ganze schon bei dem Förster beginnen, der den Baum dafür gepflanzt hatte[...]
Lilien zählt die Resaturants und Take-aways.
Luise schweigt.
Und ich?
ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich,
existiere wiedermal nur rein theoretisch,
so fürs Protokoll eben.
Ich höre der Musik zu, die mein iPod irgenwo aus den Untiefen meiner Playliste ausgegraben hat,
ein Titel den ich nie gehört habe. Ist das Englisch? Nein? Teilweise klingts dananch,
machmal ganz eindeutig, dann wieder wildes Kauderwelsch.
"Muzik", so der Titel...ich erinnere mich dunkel
das die Band "4 Minute" aus einem baltischen Land kommt.
Manchmal mag ich es, meinen "Leuten" zuzhören, ihre differenten Sichtweisen sind sehr interessant.
Manchmal.
Ich geh Wege, die kein Anderer freiwillig geht. Hinterhöfe. Schatten. verlassene, kalte Gassen.
"Haus zur Wirtschaft" steht auf einer blassgelben, von feuchtem Moos überzogenen Fassade.
Ich betrachte das Haus. Ein Festivalplakat von 2oo2. Eingeschlagene Fenster,
die so staubig sind, dass ich mich in den gezackten Resten die im Rahmen stecken, nicht spiegeln kann.
Ein alter, vergilbter Flyer von 1998. Für ein Schustergeschäft in einem Haus, das nichmehr steht.
Das Gebäude nebenan ist mit der Aufschrift "Antiquariat" versehen. Zwei staubige Teddys im Schaufenster.
Es erscheint mir, als hätte die Zeit diesen Hinterhof verlassen. Als sei sie mit Sack und Pack weggezogen.
Faszinierend, wie extrem der Unterschied hier.
Nur eine Strasse weiter höre ich den Lärm der unaufhaltsamen Moderne, hupende Autos, Menschen.
Und hier existiert nichts ausser der Melancholie von Leben, das nichmehr existiert.
Ich höre die Stimmen der Bewohner nebenan, spühre den Luftzug des Autos, das aussen vorbeifährt.
Ich trete auf die Scherben des "Haus zur Wirtschaft". Auf Glas, das vor langer Zeit gemacht worden ist.
Höre den Fortschritt.
Aber spühre an diesem Ort keinen Wandel.
Nicht mehr.
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